The Art Of War III

Freitag, 20. April 2007

War is over! (VBA Woche 7 + 8)

Nein, meine RS ist nicht erst seit heute fertig, sondern schon seit fast einer Woche. Ich hab die vergangene Zeit in der Freiheit so genossen, dass ich mich kaum dazu bewegen konnte, endlich diesen letzten Beitrag zu schreiben. Aber ich bin es euch, treuen Lesern, Infochefs, Geheimdiensten und wahrscheinlich Aliens vom Mars, natürlich schuldig!

Die 7. Woche lässt sich kurz zusammenfassen: Wir hatten Gefechtsverlegung, d.h. wir verschoben auf einen Berg und durften dort richtig die Sau rauslassen. Wobei Sau eher auf das Wetter und die Bodenkonsistenz zu beziehen ist. Stellenweise waren die Gefechtsparcours so verschlammt, dass mein Gewehr nach 2 Schuss den Geist aufgab. Der Verschluss war blockiert, ich konnte gar nichts mehr damit anfangen! Schon noch bedenklich, wie soll das dann im Krieg funktionieren? Dafür hat man wohl dann das Bajonett, mit dem kann man ja auch noch Leute töten. Nur haben wir das nie gelernt.. verflixt! Zum Glück weiss ich von Meisterwerken wie "Im Westen Nichts Neues", dass man es nicht zwischen die Rippen rammen sollte, da man es kaum wieder rausbringt. Aber lassen wir das...

Wir schliefen in einem Stall, genossen Schnee, Hagel und Regen und waren irgendwie alle riesig froh, als wir am Donnerstag Mittag in den grossen Osterurlaub durften. Dort konnten wir schon mal eine kleine Vorahnung ziviler Freiheit schnuppern.

Die letzte Woche war auch kurz, sie begann erst am Dienstag mit einem obligatorischen Schiessen, bei dem ich Willhelm Tell natürlich wieder jenseits aller Vernunft ins Schwarze traff. Am Abend gabs dann noch den Kompanieabend, der leider ein bisschen sehr kurz ausfiel. Wir stopften uns die Bäuche so voll, dass es kaum für mehr als 1-2 Liter Bier reichte, was natürlich schon traurig ist. Aber mein persönlicher Höhepunkt des Kompanieabends kam erst nach dem ABV! Ich durfte nämlich mit einem anderen, der sich auch nicht so zu benehmen wusste (hüstel), auf einen kleinen Nachtspaziergang, begleitet von je einem 15kg schweren Palettrahmen, yeah. Unser barmherziger Lefti musste halt auch noch mal seine harte Seite zeigen. Und in der nächsten Nacht nochmal das gleiche für mich und andere, da ich halt am nächsten Tag so müde war, dass ich während der Gewehrinspektion im Sitzen einschlief. Haha!

Das Highlight der Woche war aber ganz klar der Freitag, bei dem wir um 4 Uhr aus den Federn geweckt wurden, um dann... um dann.. ja was? Um dann den ganzen Tag in der Sonne zu sitzen. Kein Scheiss, etwa 90 Prozent der Kompanie hat gar nichts gemacht, während ein paar Unfreiwillige die Unterkunft putzten und sonstigen Kram erledigten. Der Tag schien nicht zu Ende zu gehen, immer gabs noch etwas zu "erstellen", etwas zu putzen, etwas abzurechnen. Aber es war mir im vornherein klar, dass es so werden würde, und eigentlich war es mir auch ganz egal.

Ich möchte nicht mehr zuviel über die Zeit im Ganzen loswerden, denn wie ihr beim Lesen meiner Beiträge sicher gemerkt habt, fand ich es einmal schlimmer und einmal weniger schlimm, manchmal war es sogar recht gut. Ich schaue mit einem tränenenden und einem lachenden Auge auf diese 5-Monatige Zeit in der glohrreichen Schweizer Armee zurück, und werde sie sicher nicht so schnell vergessen. Es gibt sicher viel, das man meiner Meinung nach ändern könnte, aber Armee ist Armee und kann wahrscheinlich nicht anders geführt werden. Da gibt es nur die Option, sie abzuschaffen...

An dieser Stelle möchte ich allen Leuten danken, die ab und zu hier reingeschaut haben, vielleicht mal einen Comment gepostet haben, und besonders geehrt fühle ich mich von der Tatsache, dass der Infochef der Armee, Daniel Reist, hier regelmässig vorbeigeschaut hat (ja, mindestens einmal pro Woche, imfall ;)!

Wie geht es weiter mit mir? Morgen verschwinde ich für 5 Monate nach Kanada, werde dort ein bisschen die Sprache lernen und das Land auschecken, vielleicht den Leuten ein bisschen über meine Zeit bei den Grünen erzählen. Ich komme im September zurück und studiere dann Geografie, Umweltwissenschaften und Medienwissenschaften. Vielleicht hat dazu auch ein bisschen das Militär beigetragen...

Sonntag, 1. April 2007

Nervous Breakdown (VBA Woche 6: U "ADLER")

Ich habe beschlossen, die Kriegsberichter-Site vom Web zu entfernen.




Aprilscherz, hohoho!


Und da ist er schon, der 2. letzte Beitrag zu meiner RS!

Letzte Woche war die letzte Übung "ADLER" angesagt, wir besetzten das gleiche Einsatzgebiet, nur wechselten wir die Standorte. Und da hatten wir ziemlich Glück mit unserer Einteilung: Wir waren in einem Ferienheim untergebracht, d.h. dass zum Beispiel nur etwa je 2 Soldaten in einem Zimmer schliefen, dass es Küche, Dusche und sogar einen Fernseher gab. Super Sache, nur war der Weg von der Unterkunft zum Antennen-Standort ein bisschen mühsam, was dazu führte, dass man gleich 6 Stunden am Stück Wache schieben musste. Ziemlich anstrengend, aber die 12 Stunden Ruhezeit dazwischen lassen das wieder vergessen.

Zur Übung selber gibt es nicht mehr viel zu sagen, vielleicht noch, dass mal ein Divisionär vorbeigeschaut hat, um uns zu bewerten. In der Abschlussinspektion inkl. Kompaniepräsentation und all diesem formalen Mist, brachten wir eine 3.3 fertig. Das heisst, wir arbeiten gut bis sehr gut, sind gute bis sehr gute Soldaten. So viel zu dem.

Heute möchte ich mal wieder ein bisschen auf die Relation Autor-Militärdienst eingehen. Obwohl die Übung eigentlich locker war, kam ich ab und zu mal an meine psychischen Grenzen. Es gab Momente, in denen ich am liebsten unter den Boden versunken wäre. Die Gründe kann ich nicht genau erklären, der Hauptgrund bin ich wohl selber. Manchmal rege ich mich einfach zu fest über gewisse Sachen auf, z.B. dass ich bei jedem Mal, wenn ich ein Fahrzeug benutze, es gleich wieder tarnen muss, was bei einem Lastwagen eine ziemlich anstrengende und mühsame Arbeit sein kann. Was mich aber am meisten nervt, ist die Tatsache, dass man auch ein Fahrzeug inmitten eines schneebedeckten Feldes mit einem grünen Tarnnetz tarnen muss. Lassen wir das, schlussendlich hat sich in dieser Woche mein "Hass" auf die Armee und das ganze Militärsystem vertieft, was auch daher führen kann, dass mir eine Freundin erzählt hat, einer ihrer Kollegen sei vor ca. 2 Wochen bei diesem Schützenpanzer-Unfall im Jura verstorben. Und dass sie es erst jetzt erfahren hat, gab mir noch den Rest. Klar, es passieren nicht mehr Unfälle im Militär als im Zivilleben, vielleicht sogar weniger. Dennoch weiss ich als Fahrer, was es heisst, wenn man zu spät kommt und wie schnell das dazu führen kann, das Gaspedal tiefer durchzudrücken. Mit dem ganzen Stress auch ausserhalb des Fahrzeuges und dem ständigen Blick von Höheren im Rücken hat man schnell mal ein anderes Verhältnis zu Sicherheit, zum Beispiel wenn aus lauter Stress die Lichtkontrolle vernachlässigt. Dazu hab ich ja auch mal was geschrieben, das war Ende FGA. Und nein, Stress macht man sich auch in der Armee nicht immer selber...

Natürlich gibt es auch Momente, wo mich die Frage nach dem Sinn und Zweck des Ganzen kalt lässt, wo ich die Aussicht geniesse, wo ich froh bin, mit Kameraden etwas aufzubauen und betreiben zu können, zusammenzuarbeiten und etwas unter Druck zu erreichen. Manchmal erfüllt es mich auch mit Stolz, mit einer Uniform rumzulaufen, so komisch es tönt. Diese Eindrücke kommen und gehen. Es ist ein ständiges Wechselbad der Gefühle, das mich immer mehr heimschleicht. Irgendwann habe ich es einfach gesehen, und doch bin ich mir nicht sicher, ob ich dann nach der RS oder nach dem ersten WK wirklich in den Zivildienst wechseln will, was für mich garantiert kein Problem darstellen würde. Wir werden sehen.

Diese Woche liegt noch eine Gefechtsverlegung vor uns, ich hoffe, es verletzt niemand sich oder andere, bin aber recht zuversichtlich. Wir werden mit dem Sturmgewehr rumballern und ein paar Handgranaten werfen, das kann ja ganz heiter werden. Wahrscheinlich wird es auch diesmal kein lang ersehntes SIM-Gefecht geben, aber bei meiner Truppengattung ist dies kein Wunder mehr...

Bis Ostern!

Samstag, 24. März 2007

Hell Is For Hereos (VBA Woche 5: U "EICHELHÄHER")

Wer hätte es gedacht, letzte Woche waren wir wieder auf Übung, diesmal etwas höher, diesmal etwas kälter. Der Schnee kam gerade richtig! Aber er hatte etwas Positives, konnten wir doch so z.B. unseren mehr schlecht als rechten Leitungsbau kaschieren...

Doch beginnen wir am Anfang. Am Montag wurde wieder das ganze System auf dem Vorplatz der ALST aufgestellt und kontrolliert. Eigentlich recht mühsam, aber im Grossen und Ganzen sind solche Vorübungen ziemlich gemütlich. Zudem übten wir noch einmal für die grosse Abschlussinspektion, die am kommenden Montag stattfinden soll. Dazu später.

Am Dienstag begann dann die Übung "EICHELHÄHER" (fragt mich nicht, wieso die immer so doofe Vogelnamen auswählen, könnten ja mal so was wie "Overlord" oder "Thunderstorm" nehmen...). Als wir unseren Standort auf 1100m erreichten, stellten wir fest, dass wir das gesamte Material (im Ganzen nicht weniger als ca. 6 Tonnen) noch etwa 100 m den Hügel hinauf zu tragen hatten. Als wir dann noch merkten, wie wenig wir eigentlich von dem Mat für die paar Tage brauchten, waren wir ziemlich frustiert. Der Aufbau der Antennen und der Leitungsbau ging wie gewohnt schnell von Hand, da wir von Übung zu Übung zu einem eingespielteren Team werden.

Natürlich gab es wieder kleine Streitereien wegen unfairen Arbeitseinteilungen, aber das gehört fast schon dazu. Es kann halt dann sein, dass jemand den ganzen Nachmittag in der warmen Unterkunft steht und den Gefechtsstand einrichtet, während sich andere draussen in der Bise mit dem Mat-Transport abmühen. Ebenfalls gibt es natürlich immer "ungerechte" Wacheinteilungen und dergleichen, und ein paar Soldaten drehen manchmal regelrecht durch, nur weil sie zum x-ten mal die Schicht inmitten der Nacht übernehmen müssen. Auch die Fahrer, also mich eingeschlossen, kommen viel in die Kritik. Wir seien ja sowieso die "Schöggeler" und könnten immer genug schlafen, obwohl wir uns dann körperlich gar nicht anstrengen, usw... Darüber könnte man Bände füllen!!
Grundsätzlich entstehen solche Unstimmigkeiten eben vor allem dann, wenn Stress angesagt ist... In Ruhezeiten liegen wir uns dann wieder in den Armen und machen uns über alles mögliche lustig.

Die Übung zwischen Auf- und Abbau gestaltete sich als recht ruhig, ab und zu kam mal ein Adjudant, der irgendetwas zu bemängeln hatte, mal die Übungsleitung, aber grundsätzlich liess man uns in Ruhe. Es ist halt schon schön, wenn man nach einer 3-stündigen Wachschicht bei einer Tasse Kaffee den Sonnenaufgang geniessen kann, um dann wieder in den warmen Schlafsack zu schlüpfen.

Der heftige Schneefall am Freitag erschwerte den Abbau eigentlich nur oberlfächlich, grundsätzlich verlief die Retablierung recht speditiv und schnell waren wieder in unserer heissgeliebten ALST. Langweilig, oder? Sorry... Irgendwie fällt nicht mehr so viel vor... "angegriffen" wurden wir natürlich auch nie, was ich persönlich schon ein bisschen bedauere.

Vielleicht noch das, am Freitag nach der Übung mussten wir uns noch einmal kompaniemässig für die Präsentation am Montag aufstellen, das hiess wieder, eine halbe Stunde an Ort und Stelle ruhig stehen, das Geklöne und Gemotze unseres Kadis anhören, dem es einmal "scheissegal ist, wenn wir es am Montag verkacken", der ein andermal "dem Schulkommando nicht erklären will, wieso man nicht ein Sehr Gut erreicht hat", blablabla. Dieser Typ geht allen aber ziemlich sicher so richtig auf die Eier! Heute morgen wieder bei der Übungsbesprechung... Wie immer gab es viel zu bemängeln, aber Mister Kadi musste natürlich noch alles tausendmal wiederholen.

Weiter gehts am Montag mit der Inspektion, da kommt irgendein hohes Tier, ein Divisionär, der uns wahrscheinlich eh ne schlechte Note gibt (was mir persönlich lang wie breit ist)..


Brrr!!! Ich zähle die Tage!

Sonntag, 18. März 2007

Out Of Control (VBA Woche 3 + 4: U "HABICHT" )

Und da ist sie schon, die 2. Hälfte der VBA!

Schnell gings, vor allem weil ich jetzt 2 Wochen am Stück in grünen Kleidern rumlief. Wie ich das schon angetönt habe, war ich letztes Wochenende als Wache auf unserem Aussenstandort eingeteilt. Doch beginnen wir erstmal vorne: Am vorletzten Dienstag starteten wir also in unsere grosse Übung "HABICHT" (Name geändert), bei der es für meinen Zug drum ging, einen Aussenstandort und die dazugehörigen Antennensysteme zu betreiben.

Was kann man sich darunter vorstellen?
Natürlich läuft das Ganze mit gefechtstechnischem Verhalten, d.h. man sollte sich immer "gedeckt/getarnt" verhalten und ständig auf feindliche ("terrestrische oder aus der Luft kommende") Angriffe gefasst sein. Dabei kann der Feind irgendeiner sein (militärisch/zivil) und zum Beispiel "Chlorgas aus Hallenbädern" verwenden. Ihr seht, es geht darum, den Krieg zu simulieren. Oder zumindest, es zu probieren. In der Realität sah es dann ein bisschen anders aus... Natürlich müssen die vorgeschriebenen Dispositive erstellt werden (Verhalten bei Alarm, Feueralarm, C-Alarm, etc), es müssen Beobachtungsposten, die 24h besetzt sind, errichtet werden, es muss ein Gefechtsstand als Informationszentrum eingerichtet werden, es müssen Telefonleitungen verlegt werden, etc etc. Alles schön und gut, ein notwendiges Übel halt, was aber meistens nach 1-2 Tagen vollständig "gefechtsbereit" ist.

Und dann hiess es für uns: Ferien! Der Wachplan sah vor, dass man jeweils 3 Stunden Wache am Stück schieben musste, und dann 7 Stunden Ruhezeit zur freien Verfügung hatte. Ziemlich locker, wenn man von den kalten und langweiligen Nächten draussen im Beobachtungsposten absieht. Den Rest verbrachten wir mit Bücher lesen (die meisten bei uns entwickeln sich zu richtigen Leseratten), Pornoheftli anschauen (hüstel), Bier trinken, Sonnenbaden, Bier trinken, Musik hören, und viel Schlafen. Im Ernst, da das Wetter mitspielte, konnten wir jeweils auf der Terrasse unserer behelfsmässigen Unterkunft, die aus einer kleinen Wohnung im Dachstock eines Bauernhofs bestand, rumchillen. Natürlich war das verboten, da man sich ja gedeckt/getarnt verhalten musste, aber unsere guten Wachposten entdeckten jede Bedrohung frühzeitig. Bedrohungen waren Adjudanten mit ihren dieselbetriebenen Skoda Octavia Kombis, unbemannte Drohnen (von denen ich komischerweise nie eine zu Gesicht bekam) und Helis der Luftwaffe. Gerade letztere überfolgen uns in der 2. Woche jeweils so tief, dass es einem fast den Mutz vom Kopf blies. Weil wir aber so schnell waren, konnten wir meistens schnell in Deckung rennen.
Das Wochenende gestaltete sich etwas anders, die Ruhezeit war wegen Personalmangel ein bisschen kürzer, doch im Grossen und Ganzen war es ganz ruhig, und garantiert besser als eine Wache in der ALST oder in einer anderen Kaserne, wo man rund um die Uhr kontrolliert wird.
Am Montag nach dem Weekend gabs dann noch eine unerwünschte Überraschung, nämlich war unser Wachposten bei der Unterkunft so fest mit der Blick-Zeitung beschäftigt, dass er den ankommenden Adjudanten erst bemerkte, als er uns schon auf der Terrasse aufgespürt hatte. Die Konsequenzen waren, dass wir den Rest der Woche, das waren noch 3 Nächte, im Biwak schlafen mussten. Unser erstes in der ganzen RS! Naja, so schlimm wars nicht, hätte es doch ganz anderes Wetter sein können.

Am Mittwoch machten wir uns dann an den Abbau, und dank irgendeiner Furzidee unseres Chef VBA fand der Transport des Materials zum Retablierungsraum per Helikopter statt. Für uns bedeutete das einen grossen Mehraufwand, musste doch alles etwa 4 mal aus- und wiedereingeladen werden. Dazu kommt noch, dass eine Alouette den Staat 35.- pro Minute kostet (Vergleich: Ein Super Puma etwa 140.-)...

Am Freitag Morgen gabs dann noch eine Übungsbesprechung, bei der natürlich wie gehabt viel kritisiert wurde (vor allem das gefechtstechnische Verhalten wurde bemängelt, wahrscheinlich wegen uns). Die nächsten Übungen sollen disziplinierter und straffer geführt werden, das hat uns auch unser Lefti versichert. Und dann kommt der Winter noch zurück, verdammt. Nicht gerade rosige Aussichten, und so siehts auch etwa mit meiner Motivation aus.. Aber was solls, geht ja nur noch 4 Wochen, wobei die letzten 2 sowieso nur noch aus Materialrückgabe und ein bisschen Rumballern bestehen. Easy!

Sonntag, 4. März 2007

Near Future (VBA Woche 2)

Meine lieben Damen und Herren,

Wiedermal ist ein Wochenende vorbei und wiedereinmal reicht es mir nicht, den Wochenbericht der letzten Woche vollständig online zu stellen. Schlechtes Zeitmanagement, ich weiss. Seit mir nicht böse. Nächste Woche wirds von mir leider gar nichts geben, dies habe ich der Tatsache zu verdanken, dass ich auf einem Aussenstandort unseres Systems Wochenendwache schieben muss. Juhui. Aber was solls, das Leben geht weiter. Bin jetzt also ca. 2 Wochen draussen.

Zur letzten Woche kann ich vielleicht noch sagen, dass sich alle irgendwie an die ALST gewöhnt haben und auch nicht mehr so eine traurige Grundstimmung vorherrscht. Wir hatten Fachdienst, d.h. übten noch einmal den Aufbau unserer Antennen und so weiter und so fort, hatten eine FD-Inspektion zu bestehen, die glatt über die Bühne ging (zu diesem Zeitpunkt war ich lustigerweise auf der Wache). Am Freitag dann noch der 40km-Marsch, den mein Zug als erster und einzig kompletter mit Bravour bestand. Da kommt doch fast Stolz auf. Zu verdanken haben wir das wahrscheinlich unserem neuen Lefti, der wirklich ein netter und zuvorkommender Typ ist, der gerne auch mal selber anpackt und im Gegensatz zu anderen Kadern lieber lobt, als kritisiert. So gehe ich gerne in die kommende grosse, 2-wöchige Fachdienst-Übung.

Mäud mi ab!

Samstag, 3. März 2007

Nachtrag: My War (VBA Woche 1)

Hier folgt er also, der Bericht zur ersten VBA-Woche:

Nochmal, VBA bedeutet Verbandsausbildung, was soviel heisst wie Verlegung in eine neue Unterkunft, Umstrukturierung der Kommandoordnung, neue Züge, neue Kaderpersonen, und vermehrt Übungen, bei denen das in der FGA gelernte Fachgrundwissen angewendet werden soll. Die VBA dauert 8 Wochen (bzw. 5 Wochen bei bestimmten Gattungen). Bei uns ist es so angelegt, dass wir in den ersten 2 Wochen nochmal AGA- und FGA-Themen repetieren, in den darauffolgenden 4 Wochen dann hauptsächlich auf einem Aussenstandort unser Funksystem betreiben und in den letzten 2 Wochen nocheinmal eine kurze Gefechtsverlegung (scharfe Munition und so, puh) sowie die grosse Materialrückgabe veranstalten. So weit, so gut. Tönt ja alles ganz toll und interessant, aber die VBA bringt auch eine Menge ungewollter Veränderungen mit sich.

Angefangen hat das ganze am Montag, dem 19.2.07, an dem wir vom langen Wochenende in unsere künftige ALST einrückten. ALST bedeutet Armeeliegestelle und ist in etwa so gemütlich wie diese Bezeichnung selber. Die engen Gänge (bzw der einzige Gang überhaupt), die noch engeren, fensterlosen Zimmer mit 3-stöckigen Betten und die stickige, trockene Luft im bunkerähnlichen System, schockierten uns regelrecht. Im Vergleich zur vorherigen Kaserne schien dies hier an ein Gulag zu erinnern. So machte sich Anfang Woche eine mehr oder weniger depressive Grundstimmung in der Kompanie breit. Ich hatte so richtig Heimweh, was sich aber im Verlauf der Woche zum Glück etwas besserte...

Die demotivierenden Moralpredigten unseres neuen Kadis machte die Sache auch nicht gerade besser; jeden Morgen hatten wir uns erstmal stundenlang in der AV-Formation (Antrittsverlesen) auszurichten. Dies verlief in etwa so, dass der beleibte Feldweibel schweissüberströmt zwischen den im Achtung stehenden Gliedern rumrannte und ständig etwas von "Man richtet sich nach rechts aus", "Zug XY 4 Zentimeter nach vorne", "Glied 2 vom Kommandozug einen halben Zentimeter zurück" laberte, worauf der Kadi meistens immer noch nicht zufrieden war. Einen solch derben Anschiss vor militärischen Formen hatte ich bis dahin garantiert noch nie versprürt. Es war nur noch lächerlich, vor allem weil das Ganze meistens sowieso nur funktionieren kann, wenn es jemand von aussen betrachtet und Verbesserungen vornimmt. Naja, irgendwie hatten wir sowieso jeden Tag einen Zusammenschiss vom Kadi zu erwarten, sei es weil wir unpünktlich waren (Feldi sei dank), das falsche Tenu trugen (Feldi sei dank), jemand seine Schuhe mit Gewehrfett geputzt hatte (haha), wir zuwenig oft grüssten, oder was auch immer dann zu bemängeln war. Ein harter Typ also, dieser Kp Kdt!

Ausbildungsmässig lernten wir eigentlich wieder nichts neues, wir mussten uns in einem 2-tägigen KAP (Kompaniearbeitsplatz) auf die AGA-Inspektion vorbereiten, d.h. wir riegelten ein weiteres Mal bis zum Umfallen an unseren Sturmgewehren rum, robbten im Dreck rum, machten Druckverbände, etc etc. Dafür durften wir dann noch eine EUHG (Explosive Übungshandgranate) werfen, von der ich aber gar nichts mitbekam, weil ich schon in Deckung lag, als dieses Scheissteil den Boden noch gar nicht berührt hatte. Das einzige, was mir wohl lange in Erinnerung bleiben wird, ist dieser markerschütternde, ohrenbetäubende Knall, der das Zwerchfell so richtig vibrieren lässt und wohl noch über einige Kilometer hörbar ist. Beeindruckend, aber ein weiteres Mal sinnlose Geldverschwendung.

Gegen Ende der Woche war dann jeder (abgesehen von der Wochenendwache, die jetzt jedesmal aufgestellt wird) froh, dass das Wochenende da war und man endlich dieser klaustrophobischen ALST entfliehen konnte. Positiv war, dass das Wetter mitspielte und man generell eher viel draussen war. Fertig! Der Bericht zur 2. Woche folgt morgen.

Sonntag, 25. Februar 2007

My War (VBA Woche 1)

Zäck! Und schon war die VBA 1 (Verbandsausbildung) da. Und weil ich gleich wieder in diese einrücken muss, mein Wochenende total verplant hab und jetzt noch Trübsal blasen will, gibts den Bericht zu dieser Woche erst nächste Woche! Eine Zusammenfassung dann also der ersten und zweiten VBA-Woche. Ja, ganz schlecht, ich weiss. Nehmts mir nicht übel. Die Studiumsuche beschäftigt mich immer noch krass und irgendwie, naja, egal.

Aber hey, eins sag ich euch: Es gibt verdammt viel zu schreiben. Alles hat sich geändert:
Wir haben einen neuen Kadi, einen neuen Lefti, eine neue Unterkunft (der Schlund zur Hölle), und alles scheint jetzt endlich richtig militärisch zu werden. Und denkt nicht, ich würde mich darüber freuen, oh nein. Aber darüber nächste Woche mehr.
Wenn ich keine Nacharbeit leisten muss, darf ich schon am Freitag abtreten, gleich nach dem Marsch.

Bis bald!

Kriegsberichter

Ein Bericht über die Rekrutenschule im Herbst '06

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