The Calm Before The Storm

Montag, 6. November 2006

Guns Up!

Jetzt gehts loo-ooos, jetzt gehts looo-ooos! Jetzt gehts looo-ooos, wohoohohoooo!!!!


Mit voller Euphorie, wie ihr seht, rücke ich in die erste Woche meiner 21-wöchigen RS ein. In etwas mehr als 2 Stunden muss ich in der Kaserne Thun einrücken. Freiheit ade.

Bis in einer Woche!

Sonntag, 22. Oktober 2006

Vorfreude II

Wieso gehe ich dann in die RS?

Muss ich meinen Mann stehen? Muss ich endlich mal einen Dienst an mein Land leisten? Muss ich mir oder anderen irgendetwas beweisen? Oder will ich einfach nur Zeit überbrücken?

So endete mein Post Vorfreude I vom 8. September. Das ist jetzt schon über einen Monat her; Zeit also, die Sache zu Ende zu bringen.

Noch 2 Wochen, dann muss ich einrücken. Erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht, wenn man seine letzten Tage in "Freiheit" verbringt. Oder wenn man etwas kaum erwarten kann.

Ich bin mir ehrlich gesagt gar nicht so sicher, ob ich mich jetzt freuen soll oder nicht. Und die Frage, wieso ich denn eigentlich in die RS gehe, kann ich eigentlich auch nicht so gut beantworten.

Ein Grund könnte zum Beispiel sein, dass ich den Winter richtig blöd finde und sowieso nur daheim rumsitzen würde, abgesehen von ein paar Snowboard-Ausflügen. Jedenfalls spielt es für mich keine grosse Rolle, ob ich diesen Winter zuhause oder im Kampf verbringe, da ich sowieso erst nächstes Jahr studieren möchte und ein Zwischenjahr schon lange eingeplant war.

Ein weiterer Grund ist die Herausforderung. Nein, garantiert nicht die Herausforderung, "meinen Mann zu stehen" und körperlich durchzuhalten oder so. Ich befinde mich in einem guten Zustand und werde mich auch nicht garantiert nicht von der Soldatenkrankheit Sexismus befallen lassen. Es ist viel mehr die Herausforderung, so lange wie möglich eine mentale Distanz zum ganzen Militäralltag zu schaffen und infolge dessen irgendwelche fragwürdigen und gemeinen Aktionen seitens der Vorgesetzten mit einem müden Lächeln abzutun. Ich bin ein Mensch, der Sachen leider schnell mal persönlich nimmt und dummerweise ständig das Gefühl hat, sich rechtfertigen zu müssen. Dies soll mir im Militär nicht zum Verhängnis werden. Ich muss meinen inneren Schweinehund also so gut als möglich im Zaume halten- mit mentaler Distanz.
Tönt einfach, ist es aber nicht. Es braucht viel .. ähem.. Disziplin... Hüstel.

Eine andere Herausforderung ist eher konkreter Natur; nämlich nicht Weitermachen zu müssen. Da ich absolut kein Fan von hierarchischen Sytemen bin, möchte ich nicht auch noch ein höherer Teil davon werden. Soldat zu sein ist schon genug. Blöderweise habe ich bei der Rekrutierung eben noch eine Kaderempfehlung bekommen. Laut einem kampferfahrenen Kollegen spielt das aber keine grosse Rolle. Naja, wir werden ja sehen. Auf jeden Fall werde ich euch über den "Kampf", nicht Weitermachen zu müssen, auf dem Laufenden halten!

Und Neugier? Ja, auf jeden Fall.

Donnerstag, 19. Oktober 2006

Positive Risikoverfügung

Pünktlich zu meinem 19. Geburtsag kriege ich vom Bundesamt für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport, kurz VBS, keine Glückwünsche, sondern eine sog. "Positive Risikoverfügung".

Bei mir wurde, da ich als Übermittler anscheinend eine "sensitive Funktion" innehabe, eine "Grundsicherheitsprüfung" durchgeführt. Ohalätz.

Jedenfalls werde ich nicht als Terrorist "Sicherheitsrisiko"eingestuft. Erfreulich. Weniger erfreulich finde ich dagegen, dass diese Typen wahrscheinlich alles über mich wissen und mein halbes Leben durchleuchtet haben. Das habe ich dem "Bundesgesetz vom 21. März 1997 über Massnahmen zur Währung der inneren Sicherheit (BWIS)" zu verdanken, judihui.


PS: Also wenn ich ganz ehrlich bin, es hätte schon noch was Wildwestliches und Romantisches, als Sicherheitsrisiko bezeichnet zu werden.

Freitag, 8. September 2006

Vorfreude I

Ich erinnere mich an Zeiten, als wir, zu jung um die wahren Zusammenhänge zu verstehen, mit Stöcken und Luftgewehren bewaffnet, den Hügel hinter meinem Wohnquartier in ein globales Schlachtfeld verwandelten, und uns gegenseitig immer wieder und wieder auf unzählige Arten umbrachten. Ich kann mich auch noch daran erinnern, dass wir irgendetwas vom Kalten Krieg wussten- obwohl ich dazumal noch dachte, er würde mit "Kalt" bezeichnet, weil sich die Sache im kalten Russland abspielen würde. Jedenfalls verkörperte eine Gruppe stets die USA, die andere Russland oder Deutschland. Ein bisschen 2. Weltkrieg und Kalter Krieg vermischt also. Krieg war spannend, sportlich und einfach eine spassige Beschäftigung, mit der man den trüben Herbstnachmittag "totschlagen" konnte.

Dann kamen die Kriegsfilme. "Saving Private Ryan", "Platoon", "Full Metal Jacket", "Band Of Brothers", um nur einige zu nennen, die ich mir - wie andere Kollegen - mit 13 oder 14 Jahren massenhaft reinzog. Krieg wurde plötzlich real, blutig, so grauenhaft, dass es einem das Adrenalin hochpumpte und die Kinnlade hängen liess.

Hatte ich damals die gleiche Einstellung zum Krieg wie heute? Keinesfalls. Ich hatte noch gar keine richtige Einstellung zum Krieg. Krieg war immer noch ein ultraspannendes Mysterium, das gelüftet werden musste. Kriegsfilme waren meine Lieblingsfilme. Später kamen auch noch Computerspiele dazu, die ich heisshungrig in stundenlangen Gameorgien geradezu verschlang.

Heute bin ich Kriegsgegner.

Und da ich der Überzeugung bin, dass Krieg nicht nur in den Befehlen von Machthabern entsteht, sondern vor allem in unseren Köpfen und spätestens bei der Bereitschaft, eine Waffe in die Finger zu nehmen, bin ich auch Gegner von allen militärischen Organisationen, von der Rüstungsindustrie, von militantem Fanatismus und dem ganzen Militarismus, der auf unserem Globus herrscht.

Wieso gehe ich dann in die RS?

Heute ist es ein Ding der Leichtigkeit, um den Militärdienst rumzukommen. Ein Gespräch mit dem Psychologen, und man ist untauglich. Man braucht dazu nicht einmal ein schauspielerisches Talent oder viel Glück. Wer wirklich nicht will, der muss auch nicht.

Ich hätte also locker untauglich werden können, würde jetzt wahrscheinlich keinen Blog schreiben und mich eher darum kümmern, schnellstens eine Beschäftigung für den Winter zu kriegen.

Wieso gehe ich dann in die RS?

Muss ich meinen Mann stehen? Muss ich endlich mal einen Dienst an mein Land leisten? Muss ich mir oder anderen irgendetwas beweisen? Oder will ich einfach nur Zeit überbrücken?

tbc.

Montag, 4. September 2006

Träume sind Schäume

Verdammt... diese RS verfolgt mich noch in den Träumen! Es war nicht das erste mal, dass ich irgendetwas darüber geträumt habe. Diese Nacht war es jedoch eher ein angenehmer Traum:

Ich hatte eine Zugführerin- blond, prall und einfach umwerfend. Aber das ist nicht der Punkt. Relevant für mein Wohlbefinden war folgender Satz, der über ihre knallroten Lippen hauchte:

"Unterschreiben Sie bitte dieses Formular, damit verweigern Sie eine Beförderung in die Unteroffiziersschule. Wir müssen dies machen, da es zuviele gibt, die freiwillig weitermachen wollen."

Wenn die Realität nur auch so wäre.

2 Monate bis zum Totalen Krieg.

Samstag, 5. August 2006

Gedanken in die Zukunft

Heute, ca. 11:00 im Supermarkt, bei dem ich meine Brötchen verdiene (oder meine Zeit totschlage).

Bin gemütlich, aber hochkonzentriert, am "Erbsen Mittelfein 300g" und "Zopfteig Tierli" durchziehen, da steht vor mir plötzlich ein Uniformierter, oder wie man im Volksmund auch sagt, ein AdA (Angehöriger der Armee). Schnell auf sein Abzeichen an der Schulter geguckt- und was seh ich da, das Logo meiner zukünftigen RS!

Ich so: "Und, wie ists denn so dort oben?" Er: "Scheisse". Und geht.

Dabei hat er noch einen recht, naja, militärkonformen Eindruck gemacht. So freaky halt irgendwie, mit aufgestellten Haaren, Brille und so weiter. (Für so etwas mach ich mir garantiert keine Mühe im Krieg). Naja eigentlich hab ich ja zurzeit auch aufgestellte Haare und eine dickrandige Brille. Egal.

Jedenfalls wächst mein dunkles Gefühl im Hinblick auf die kommende Zeit rasant an. Jetzt, wo es sowieso irgendwie schon winterlich kalt ist, holt mich die Realität immer stärker ein. Und das schlimmste- die Shows die ich verpassen werde.

Kurz: Ich bin ein "Musik-Superfan" und an vielen vielen Konzerten, sog. Shows anzutreffen. Und wie wir alle wissen, ist im Sommer Open Air-Zeit (langweilig) und im Winter Showzeit- oder eben Showtime. Grunz. Und wenn ich schon nur daran denke, wie viel gute Konzerte ich verpassen werde, während ich mich durch den Dreck wälze oder noch schlimmer, die Ausführungen irgend eines militanten Moralisten anhören muss, dann dreht sich mir der Magen um!

Mitleid kann man mir auch schicken, aber bitte ausreichend frankiert!

Und nun sollte ich meinen Kopf noch ein bisschen vom bevorstehenden Kampf lüften- schliesslich sind es noch genau 3 Monate, bis ich dann endlich (hüstel) einrücken muss. Wieso also Gedanken daran verschwenden? Schwierig zu sagen, im nächsten Beitrag gibts mehr davon!

Und noch was: Jetzt kann man da unten rechts immer schön schauen, was ich zur Zeit so höre und was ich lese! Geil, nicht?

Donnerstag, 27. Juli 2006

Willkommen auf Kriegsberichter

Hallo Leser!

Dies ist mein allererster Blog.
Bis jetzt stand ich der Bloggerszene ja eher kritisch gegenüber, vielleicht, weil es ja doch ein bisschen den Anschein des "Freakigen" hat, vor allem wenn man sieht, dass viele Leute Stunden in ihre Ausführungen stecken, die dann sowieso nie kommentiert oder zumindest gelesen werden. Bei mir wird es hoffentlich erfolgreicher verlaufen... ha-ha-ha.

Wie der Titel schon sagt, geht es bei meinem Blog um die schönste Nebensache der Welt: Dem Töten.
Spass beiseite, wer hier jetzt irgendwelche akribisch genau beschriebenen Abläufe der Tage in der Rekrutenschule erwartet - so im Stile von: "Heute um 6.15 Tagwacht, dann Hauptverlesen auf dem Appelplatz mit Tenue A und Vollschutz C und 20 Handgranaten am Gürtel, dann Verschiebung nach KD-Box in XYZ und abschliessend Norm XZ666Y mit Leistungsabtreten 88 und danach LiLö nach gemeinsamen Abendgebet" - , der ist hier falsch. In dieser Art gibt es schon unzählige Blogs und Berichte.
Ich will diese Art der Berichterstattung keineswegs verurteilen oder ins Lächerliche ziehen- nur: Wo bleibt da die Spannung? Wo bleibt da das persönliche Erlebnis? Ich jedenfalls will meine Gedanken, Eindrücke und Überlegungen stärker bewichten als routinierte Tagesabläufe und unverständlichen Militärslang.

Kommen wir also endlich zur Sache: Im November dieses Jahres muss ich in die Rekrutenschule als Übermittler einrücken. Ich hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt, einen persönlichen Bericht davon zu verfassen, als mir die Idee kam, meine Ausflüsse den unendlichen Weiten des Webs mitzuteilen.

Zu mir: Ich bin 18, im Militär dann 19, habe seit ein paar Wochen die Matur und arbeite zurzeit in einer Filiale einer grossen Supermarktkette als Ferienaushilfe. Vor dem Militär möchte ich noch 1-2 Monate nach Vancouver zu Bekannten. Mehr möchte ich noch nicht verraten.

Ich werde noch vor dem Einrücken weitere Posts veröffentlichen, wo ich tiefer auf meine Gedankengänge zur bevorstehenden Zeit eingehen werde... es wird dann schon noch spannender, keine Bange! :)

Viel Spass beim Lesen (und commenten)!!!

Kriegsberichter

Ein Bericht über die Rekrutenschule im Herbst '06

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