Sonntag, 1. April 2007

Nervous Breakdown (VBA Woche 6: U "ADLER")

Ich habe beschlossen, die Kriegsberichter-Site vom Web zu entfernen.




Aprilscherz, hohoho!


Und da ist er schon, der 2. letzte Beitrag zu meiner RS!

Letzte Woche war die letzte Übung "ADLER" angesagt, wir besetzten das gleiche Einsatzgebiet, nur wechselten wir die Standorte. Und da hatten wir ziemlich Glück mit unserer Einteilung: Wir waren in einem Ferienheim untergebracht, d.h. dass zum Beispiel nur etwa je 2 Soldaten in einem Zimmer schliefen, dass es Küche, Dusche und sogar einen Fernseher gab. Super Sache, nur war der Weg von der Unterkunft zum Antennen-Standort ein bisschen mühsam, was dazu führte, dass man gleich 6 Stunden am Stück Wache schieben musste. Ziemlich anstrengend, aber die 12 Stunden Ruhezeit dazwischen lassen das wieder vergessen.

Zur Übung selber gibt es nicht mehr viel zu sagen, vielleicht noch, dass mal ein Divisionär vorbeigeschaut hat, um uns zu bewerten. In der Abschlussinspektion inkl. Kompaniepräsentation und all diesem formalen Mist, brachten wir eine 3.3 fertig. Das heisst, wir arbeiten gut bis sehr gut, sind gute bis sehr gute Soldaten. So viel zu dem.

Heute möchte ich mal wieder ein bisschen auf die Relation Autor-Militärdienst eingehen. Obwohl die Übung eigentlich locker war, kam ich ab und zu mal an meine psychischen Grenzen. Es gab Momente, in denen ich am liebsten unter den Boden versunken wäre. Die Gründe kann ich nicht genau erklären, der Hauptgrund bin ich wohl selber. Manchmal rege ich mich einfach zu fest über gewisse Sachen auf, z.B. dass ich bei jedem Mal, wenn ich ein Fahrzeug benutze, es gleich wieder tarnen muss, was bei einem Lastwagen eine ziemlich anstrengende und mühsame Arbeit sein kann. Was mich aber am meisten nervt, ist die Tatsache, dass man auch ein Fahrzeug inmitten eines schneebedeckten Feldes mit einem grünen Tarnnetz tarnen muss. Lassen wir das, schlussendlich hat sich in dieser Woche mein "Hass" auf die Armee und das ganze Militärsystem vertieft, was auch daher führen kann, dass mir eine Freundin erzählt hat, einer ihrer Kollegen sei vor ca. 2 Wochen bei diesem Schützenpanzer-Unfall im Jura verstorben. Und dass sie es erst jetzt erfahren hat, gab mir noch den Rest. Klar, es passieren nicht mehr Unfälle im Militär als im Zivilleben, vielleicht sogar weniger. Dennoch weiss ich als Fahrer, was es heisst, wenn man zu spät kommt und wie schnell das dazu führen kann, das Gaspedal tiefer durchzudrücken. Mit dem ganzen Stress auch ausserhalb des Fahrzeuges und dem ständigen Blick von Höheren im Rücken hat man schnell mal ein anderes Verhältnis zu Sicherheit, zum Beispiel wenn aus lauter Stress die Lichtkontrolle vernachlässigt. Dazu hab ich ja auch mal was geschrieben, das war Ende FGA. Und nein, Stress macht man sich auch in der Armee nicht immer selber...

Natürlich gibt es auch Momente, wo mich die Frage nach dem Sinn und Zweck des Ganzen kalt lässt, wo ich die Aussicht geniesse, wo ich froh bin, mit Kameraden etwas aufzubauen und betreiben zu können, zusammenzuarbeiten und etwas unter Druck zu erreichen. Manchmal erfüllt es mich auch mit Stolz, mit einer Uniform rumzulaufen, so komisch es tönt. Diese Eindrücke kommen und gehen. Es ist ein ständiges Wechselbad der Gefühle, das mich immer mehr heimschleicht. Irgendwann habe ich es einfach gesehen, und doch bin ich mir nicht sicher, ob ich dann nach der RS oder nach dem ersten WK wirklich in den Zivildienst wechseln will, was für mich garantiert kein Problem darstellen würde. Wir werden sehen.

Diese Woche liegt noch eine Gefechtsverlegung vor uns, ich hoffe, es verletzt niemand sich oder andere, bin aber recht zuversichtlich. Wir werden mit dem Sturmgewehr rumballern und ein paar Handgranaten werfen, das kann ja ganz heiter werden. Wahrscheinlich wird es auch diesmal kein lang ersehntes SIM-Gefecht geben, aber bei meiner Truppengattung ist dies kein Wunder mehr...

Bis Ostern!

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