Sonntag, 18. März 2007

Out Of Control (VBA Woche 3 + 4: U "HABICHT" )

Und da ist sie schon, die 2. Hälfte der VBA!

Schnell gings, vor allem weil ich jetzt 2 Wochen am Stück in grünen Kleidern rumlief. Wie ich das schon angetönt habe, war ich letztes Wochenende als Wache auf unserem Aussenstandort eingeteilt. Doch beginnen wir erstmal vorne: Am vorletzten Dienstag starteten wir also in unsere grosse Übung "HABICHT" (Name geändert), bei der es für meinen Zug drum ging, einen Aussenstandort und die dazugehörigen Antennensysteme zu betreiben.

Was kann man sich darunter vorstellen?
Natürlich läuft das Ganze mit gefechtstechnischem Verhalten, d.h. man sollte sich immer "gedeckt/getarnt" verhalten und ständig auf feindliche ("terrestrische oder aus der Luft kommende") Angriffe gefasst sein. Dabei kann der Feind irgendeiner sein (militärisch/zivil) und zum Beispiel "Chlorgas aus Hallenbädern" verwenden. Ihr seht, es geht darum, den Krieg zu simulieren. Oder zumindest, es zu probieren. In der Realität sah es dann ein bisschen anders aus... Natürlich müssen die vorgeschriebenen Dispositive erstellt werden (Verhalten bei Alarm, Feueralarm, C-Alarm, etc), es müssen Beobachtungsposten, die 24h besetzt sind, errichtet werden, es muss ein Gefechtsstand als Informationszentrum eingerichtet werden, es müssen Telefonleitungen verlegt werden, etc etc. Alles schön und gut, ein notwendiges Übel halt, was aber meistens nach 1-2 Tagen vollständig "gefechtsbereit" ist.

Und dann hiess es für uns: Ferien! Der Wachplan sah vor, dass man jeweils 3 Stunden Wache am Stück schieben musste, und dann 7 Stunden Ruhezeit zur freien Verfügung hatte. Ziemlich locker, wenn man von den kalten und langweiligen Nächten draussen im Beobachtungsposten absieht. Den Rest verbrachten wir mit Bücher lesen (die meisten bei uns entwickeln sich zu richtigen Leseratten), Pornoheftli anschauen (hüstel), Bier trinken, Sonnenbaden, Bier trinken, Musik hören, und viel Schlafen. Im Ernst, da das Wetter mitspielte, konnten wir jeweils auf der Terrasse unserer behelfsmässigen Unterkunft, die aus einer kleinen Wohnung im Dachstock eines Bauernhofs bestand, rumchillen. Natürlich war das verboten, da man sich ja gedeckt/getarnt verhalten musste, aber unsere guten Wachposten entdeckten jede Bedrohung frühzeitig. Bedrohungen waren Adjudanten mit ihren dieselbetriebenen Skoda Octavia Kombis, unbemannte Drohnen (von denen ich komischerweise nie eine zu Gesicht bekam) und Helis der Luftwaffe. Gerade letztere überfolgen uns in der 2. Woche jeweils so tief, dass es einem fast den Mutz vom Kopf blies. Weil wir aber so schnell waren, konnten wir meistens schnell in Deckung rennen.
Das Wochenende gestaltete sich etwas anders, die Ruhezeit war wegen Personalmangel ein bisschen kürzer, doch im Grossen und Ganzen war es ganz ruhig, und garantiert besser als eine Wache in der ALST oder in einer anderen Kaserne, wo man rund um die Uhr kontrolliert wird.
Am Montag nach dem Weekend gabs dann noch eine unerwünschte Überraschung, nämlich war unser Wachposten bei der Unterkunft so fest mit der Blick-Zeitung beschäftigt, dass er den ankommenden Adjudanten erst bemerkte, als er uns schon auf der Terrasse aufgespürt hatte. Die Konsequenzen waren, dass wir den Rest der Woche, das waren noch 3 Nächte, im Biwak schlafen mussten. Unser erstes in der ganzen RS! Naja, so schlimm wars nicht, hätte es doch ganz anderes Wetter sein können.

Am Mittwoch machten wir uns dann an den Abbau, und dank irgendeiner Furzidee unseres Chef VBA fand der Transport des Materials zum Retablierungsraum per Helikopter statt. Für uns bedeutete das einen grossen Mehraufwand, musste doch alles etwa 4 mal aus- und wiedereingeladen werden. Dazu kommt noch, dass eine Alouette den Staat 35.- pro Minute kostet (Vergleich: Ein Super Puma etwa 140.-)...

Am Freitag Morgen gabs dann noch eine Übungsbesprechung, bei der natürlich wie gehabt viel kritisiert wurde (vor allem das gefechtstechnische Verhalten wurde bemängelt, wahrscheinlich wegen uns). Die nächsten Übungen sollen disziplinierter und straffer geführt werden, das hat uns auch unser Lefti versichert. Und dann kommt der Winter noch zurück, verdammt. Nicht gerade rosige Aussichten, und so siehts auch etwa mit meiner Motivation aus.. Aber was solls, geht ja nur noch 4 Wochen, wobei die letzten 2 sowieso nur noch aus Materialrückgabe und ein bisschen Rumballern bestehen. Easy!

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